Der Zwick Pflege-Blog

Gute Arbeitsbedingungen in der Pflege

GAP-Projekt: Gute Arbeitsbedingungen in der Pflege – das ist unser Ziel!

Die Arbeitsbedingungen in der Pflege sind für uns als Pflegedienst von zentraler Bedeutung, denn unsere MitarbeiterInnen sind der Schlüssel zum Erfolg – ohne sie ist keine Pflege denkbar. Dementsprechend wichtig ist es uns, dass wir bei Zwick ein Arbeitsumfeld schaffen, in dem sich unsere MitarbeiterInnen wohl fühlen und sich entwickeln können.

Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, am GAP-Projekt der Bundesregierung teilzunehmen. GAP steht für Gute Arbeitsbedingungen in der Pflege zur Vereinbarkeit von Pflege, Familie und Beruf.

Im Rahmen von GAP wird durch regelmäßige Umfragen in allen deutschlandweit teilnehmenden Pflegeeinrichtungen ermittelt, wie zufrieden die MitarbeiterInnen mit ihrem Arbeitsumfeld sind. Dabei werden unterschiedliche Teilbereiche berücksichtigt – von der Arbeitsorganisation, Dienstplangestaltung, Personalentwicklung, Vereinbarkeit Familie und Beruf, Kommunikation bis zur Führungskultur. Aus allen Befragungswerten wird ein Benchmark ermittelt, der angibt, welcher Wert im jeweiligen Bereich als Standard gilt.

Bietet Zwick gute Arbeitsbedingungen in der Pflege?

Vom Bauchgefühl her haben wir vor der Befragung gesagt „Ja, wir bieten gute Arbeitsbedingungen in der Pflege!“ Aber stimmt das so? Und wie gut ist eigentlich gut? Um zu einer zuverlässigen Aussage zu gelangen und zu erfahren, in welchen Aspekten wir vielleicht gut sind, aber uns weiter verbessern können, haben wir 2023 das erste Mal an der GAP-Befragung teilgenommen.

Insgesamt wurden im Rahmen des GAP-Projektes ca. 5.000 MitarbeiterInnen befragt, wie sie die Arbeitsbedingungen in der Pflege beurteilen. In unserem Pflegedienst haben sich 61 unserer insgesamt 95 MitarbeiterInnen an der Befragung beteiligt. An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön dafür!

Gut – geht besser

Die erste Befragung zum GAP-Projekt hat im Mai 2023 stattgefunden, die zweite Befragung im August 2024. Die Zufriedenheit unserer MitarbeiterInnen mit den Arbeitsbedingungen in der Pflege lag bereits in der ersten Befragung in vielen Bereichen leicht über dem Benchmark, also dem Durchschnittswert aus allen fast 5.000 Befragungen. Ein Ergebnis, über das wir uns gefreut haben! Unser Ziel war es aber, die Arbeitsbedingungen für unsere MitarbeiterInnen weiter zu verbessern, daher haben wir genau hingeschaut, in welchen Bereichen es noch Luft nach oben gibt.

Um sicherzustellen, dass wir an den richtigen Themen arbeiten, haben wir unsere Teams gefragt, was aktuell die größten Stressfaktoren sind. Die Antwort aus den Teams war eindeutig: spontane Vertretungszeiten und ungeplante Dienste, z.B. wenn MitarbeiterInnen einen geplanten freien Tag nicht nehmen können, weil sie spontan einspringen müssen.

Weitere Themen, die wir uns als Team auf unsere Agenda gesetzt haben, sind u.a. Kommunikation und Transparenz, Fort- und Weiterbildungen sowie die Digitalisierung in der Pflege. Nach der 1. Befragung haben wir intensiv an diesen Themen gearbeitet und Konzepte entwickelt, um den Bedürfnissen unserer MitarbeiterInnen zukünftig noch besser gerecht zu werden und die Arbeitsbedingungen in der Pflege spürbar zu verbessern.

Unsere Stärke: unser Team!

Zu unserem Fokus-Thema „Spontanes Einspringen während der freien Tage“ haben wir in verschiedenen Workshops Ideen gesammelt, wie wir ungeplante Personalausfälle am besten auffangen können – und zwar ohne dabei Teammitglieder aus ihrem freien Tag zurückzuholen. Unser gemeinsames Ziel: verlässliche Dienstpläne gestalten, die bis zum 10. des Vormonats erstellt werden und das Implementieren eines Ausfallkonzeptes zur Verringerung bzw. Vermeidung des Einspringens während freier Tage.

Die Ausfallkonzepte, die unsere Pflegeteams als Lösungsansatz erarbeitet haben, unterscheiden sich für den ambulanten Pflegedienst und den von uns betreuten Demenz Wohngemeinschaften, da die Bedürfnisse und Anforderungen sehr unterschiedlich sind – und sie sind in beiden Bereichen so pragmatisch wie überzeugend.

Ausfallkonzept Demenz WGs

Meldet sich ein Teammitglied der Demenz WG krank, stimmen sich Früh- und Spätdienst gemeinsam mit der Teamleitung ab und organisieren Hand in Hand eine Lösung, die für alle Teammitglieder tragbar ist.

Die Lösungen werden dabei individuell an die tagesaktuell verfügbaren Möglichkeiten angepasst: Die einzelnen Schichten bleiben ggf. etwas länger, andere starten etwas eher als geplant. Möglich ist auch, dass MitarbeiterInnen eine zusätzliche Schicht übernehmen, wenn dies gewünscht ist. Diese Flexibilität erfordert zwar einen etwas größeren Organisationsaufwand bei spontanen Ausfällen, sorgt aber dafür, dass freie Tage zuverlässig freie Tage sind – und davon profitiert das gesamte Team!

Ausfallkonzept ambulantes Pflegeteam

Im ambulanten Pflegeteam sehen die Lösungen etwas anders aus, da es hier bei Ausfällen um die Neuverteilung der Tourenplanung geht. Gibt es einen spontanen Personalausfall, kann ggf. der Hintergrunddienst oder die Pflegedienstleitung die Tour übernehmen oder sich alternativ um die Aufteilung der Kunden auf andere Touren kümmern.

Falls keine Übernahme-Lösung möglich ist, bieten wir einzelnen Kunden nach Absprache an, sie im Spätdienst anzufahren oder fragen Angehörige, die ggf. einspringen können – wobei Letzteres eine absolute Notfalloption darstellt.

Spürbar gesteigerte Mitarbeiterzufriedenheit

Die von unseren Teams erarbeiteten Ausfallkonzepte bewähren sich in der Praxis: Beim Thema ungeplante Dienste haben wir uns um 10,3 verbessert auf 66,3. In der aktuellen Befragung liegen wir mit unserem Pflegedienst zum Teil mehr als 10 Prozentpunkte über dem Benchmark, wie zum Beispiel bei der Zufriedenheit mit der Arbeitszeit (78 / +9,2), Verteilung der Arbeitslast zwischen den Touren (73,7 / +8,3) sowie Vertretungszeiten (64,8 / +7,5).

Bei der Qualität der Mitarbeitergespräche haben wir bereits 2023 sehr gute Werte erreicht, doch auch hier ist es uns durch gezielte Maßnahmen gelungen, uns in den einzelnen Bereichen um weitere 10-20 Prozentpunkte zu verbessern. In unseren Mitarbeitergesprächen z.B. besprechen wir ausführlich, wo die einzelnen MitarbeiterInnen aktuell stehen, wo sie sich hin entwickeln möchten und wie wir dies gemeinsam erreichen können (individuelle Karrierepläne 71,3 / +14,8).

In Hinsicht auf die interne Kommunikation hat die Einführung unseres Newsletters, in dem unsere MitarbeiterInnen regelmäßig über aktuelle Themen und Veränderungen informiert werden, zu deutlich mehr Transparenz geführt (gut informiert fühlen 82,3 / + 9,3).

Die aktuellen Ergebnisse aus 2024 zeigen, dass wir uns als Pflegedienst bereits in vielen Bereichen verbessert haben – insbesondere beim ungeplanten Einspringen in der Freizeit, das einen der größten Stressfaktoren in der Pflege darstellt. Hier ist es uns durch unsere tolle Zusammenarbeit im Team gelungen, Lösungen zu finden, um diesen Stress massiv zu reduzieren.

Die Erkenntnis nach zwei GAP-Befragungen ist, dass wir insgesamt bereits gute Arbeitsbedingungen in der Pflege bieten. In einigen Bereichen haben wir aber noch Verbesserungspotenzial, das wir zukünftig gerne nutzen möchten. Hierzu gehört unter anderen die Job Rotation zwischen den Demenz WGs und dem ambulanten Dienst während der Einarbeitung sowie die Gesundheitsfürsorge. Denn gut ist uns noch nicht gut genug.

Gute Arbeitsbedingungen in der Pflege
Bild (v. li. n. re.): Das Zwick-Pflegeteam mit Daniel Zwick, Ute Kowal, Ronny Schmidt, Inga Jäntges und Julia Zwick-Oppermann sowie Projektberater Sven Hoffmann freuen sich über den gelungenen Projektabschluss inkl. Urkunde
 
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